- Der Tag, als ich wieder mit den Walen schwamm -

Heute ist wieder "whale watching" angesagt. Pünktlich um 9 Uhr verlässt unser Segelschiff unsere Küste und tuckert in den verhangenen Morgen. Keine Wale zu sehen. Nach einer dreiviertel Stunde reissen die Wolken auf, die Sonne bestrahlt das blaue Meer, und eine kleine Gruppe Delphine begleitet unser schnelles Motorschlauchboot. Dann ist es soweit. Wir befinden uns inmitten einer großen Gruppe von Walen. Ständig erschallen neue Rufe:"Kumi! - Dort!". Flossen und Taucherbrille sind bereits angelegt, und mit einer Rolle rückwärts geht es vom Schlauchboot in den Pazifischen Ozean. Und da sind sie: mehrere Wale queren vor uns das Wasser, riesige Tiere, gemächlich bewegen sie ihre fünf Meter langen Flossen. Ein ungeheurer Eindruck! Und beim nächsten Schnorchelgang kommt es noch toller: kaum sind wir im Wasser, sehen wir drei Wale, welche genau unter uns hinwegtauchen. Ihre dunklen Körper sind zunächst schwer zu erkennen, aber ihre weißen Flossen sind weithin sichtbar. Noch ein paar Mal gehen wir auf Schnorchelausflug, aber so nahe werden wir ihnen nicht noch einmal kommen. Unsere Skipperin Joan meint, wir haben heute so viele Wale gesehen wie andere Leute in einer ganzen Woche und strahlt uns an!

Der Himmel bewölkt sich, zieht sich ganz zu, die Sicht geht nur noch etwa 200 Meter weit, erst ein paar Tropfen, dann geht ein tropischer warmer Regen auf uns herunter. Ich sitze vorne auf dem Segler und genieße die Süßwasserdusche. Das Boot schaukelt schwer auf den sich auftürmenden Wellen, und ich genieße auch dieses Erlebnis. Eine halbe Stunde später ist es vorbei. Der Himmel lockert sich wieder auf, die Sonne bricht durch, und wir erleben einen strahlend schönen Tag, wie wenn nichts gewesen wäre.

Hummer zum Dinner und eine sternenklare Nacht beenden diesen Tag.